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Suchmaschinenoptimierung für internationale Websites Teil 1: Domainkonzept

Es ist ein Problem, das sich jedem expandierenden Unternehmen stellt, das sich im Internet präsentiert: Wie optimiert man ein Portfolio an internationalen Websites für Suchmaschinen und Besucher? Welche Strategien sind sinnvoll und welche Überlegungen müssen in die Planung mit einbezogen werden? Wir haben die wichtigsten Punkte zusammengestellt. Dies ist Teil 1 der dreiteiligen Postserie zum Thema SEO für internationale Websites.

TLD, Unterverzeichnisse oder Subdomains

Als Grundlage der internationalen Domain-Strategie sollte ein Konzept erarbeitet werden, das festlegt, auf welchen Websites die landesspezifischen Inhalte präsentiert werden sollen. Allgemein empfehlen sich drei verschiedene Lösungen:

1. Top-Level-Domains (TLD) (z.B. www.domainname.de)

In den landesspezifischen Suchmaschinen erzielen die jeweiligen Top-Level-Domains im Allgemeinen das beste Ergebnis. Auch aus Usability-Gründen ist diese Lösung sinnvoll, denn der Nutzer findet sich einer bekannten Domainstruktur gegenüber und wird sich vermutlich den Domainnamen besser merken können als eine Subdomain oder ein Verzeichnis. Auch für Unternehmen, bei denen die verschiedenen internationalen Domains in ihrer Struktur und ihren Produkten stark voneinander abweichen, bietet sich diese Variante an. Ein weiterer Vorteil aus SEO-Sicht ist die Möglichkeit, jede Domain im jeweiligen Land mit einer passenden IP-Adresse zu hosten und damit die Chance auf ein Ranking in diesem Land zu erhöhen.

Die Nachteile dieser Lösung sind der erhöhte Aufwand, den das Marketing für eine neue Domain verursacht. Inhalte und Links beanspruchen für jede Domain Ressourcen, die nicht zu unterschätzen sind, denn eine neue landesspezifische Domain profitiert nicht von den Backlinks auf die Hauptdomain, sodass der Linkaufbau praktisch neu von Null anfängt.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass diese Variante in vielen Fällen gegenüber den anderen Strategien zu bevorzugen ist, besonders wenn es sich um eine starke Marke handelt und die Ressourcen vorhanden sind, jede Domain separat zu betreuen. In einigen Ländern ist es zudem schwierig, eine spezifische TLD zu registrieren, ohne über eine Postadresse in diesem Land zu verfügen. Optimalerweise sollte es auch für jede Domain landesspezifische Ansprechpartner geben.

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Philips löst seine internationalen Domains über landesspezifische TLDs

2. Subdomains (z.B. de.domainname.com)

Subdomains werden von Google ähnlich wie eine eigenständige Top-Level-Domain gewertet. Über das Geotargeting bei den Google Webmastertools können sie einem Land oder einer Region zugeordnet werden. Außerdem können auch Subdomains lokal gehostet werden.

Nachteile lassen sich auch für diese Lösung feststellen. Die Hauptdomain vererbt nur minimalen Trust an die Subdomain, sodass auch hier Aufwand für den Linkaufbau anfällt. Nachteilig ist außerdem die wenig intuitive Struktur der Adresse, da den meisten Nutzern die URL als www.domainname.de vertraut ist. Auch besteht die Gefahr, dass viele Links auf die entsprechende TLD gesetzt werden. Sollte der Weg über die Subdomain gewählt werden, bietet es sich an, zumindest eine permanente Weiterleitung über die wichtigsten TLDs einzurichten, um Nutzer, die dies eingeben, auf die richtige Website zu leiten.

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Das bekannteste Beispiel für die Lösung über die Subdomain ist sicher Wikipedia

3. Verzeichnis (z.B. www.domainname.com/de/)

Der deutliche Vorteil von Verzeichnissen ist die einfache Verwaltung. Wie die Subdomains können auch einzelne Verzeichnisse mit Hilfe von Geotargeting in den Google Webmastertools einem Land zugeordnet werden. Der Trust vererbt sich bei dieser Lösung automatisch auf das Verzeichnis. Alle Links auf die Domain oder eines der Verzeichnisse stärken zudem die gesamte Domain.

Der größte Nachteil bei dieser Strategie ist die geringere Relevanz für länderspezifische Zielmärkte, da Google den passenden TLDs größeren Wert beimisst. Bei einem ähnlichen Inhalt für verschiedene Länder mit gleicher Sprache (zum Beispiel UK und USA oder Deutschland und Österreich) kann es außerdem zu einem Duplicate Content Problem kommen. Außerdem ist es bei dieser Lösung nicht möglich, die länderspezifischen Seiten im jeweiligen Land zu hosten.

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Jack Wolfskin löst die länderspezifischen Seiten über Verzeichnisse

Google Webmaster Tools: Geotargeting

In den Google Webmastertools lässt sich unter dem Punkt „Geografisches Ziel“ in den Einstellungen festlegen, welchem Land oder welcher Region eine Website, die Subdomain oder das Verzeichnis zugeordnet wird. Hier stehen nicht alle Länder zur Auswahl, die wichtigsten europäischen und außereuropäischen Länder sind jedoch verfügbar. Diese Maßnahme ersetzt nicht alle weiteren hier beschriebenen Optimierungsmaßnahmen, gibt der Suchmaschine jedoch einen Hinweis auf das Zielland oder die Zielregion.

Hosting

Wie oben bereits erwähnt, sollte eine Domain optimaler Weise im Zielland gehostet werden. Besonders wichtig ist dies, wenn eine generische TLD wie .com oder .org verwendet wird. Für länderspezifische TLD empfiehlt sich zwar das Hosting im jeweiligen Land (eine .de Domain für den deutschen Markt sollte zum Beispiel in Deutschland gehostet werden), ist jedoch weniger wichtig, da Google die TLD als wichtigstes Signal für die Lokalisierung der Website verwendet. Bei einer generischen TLD fällt der Hostingstandort dafür mehr ins Gewicht, der anhand der IP-Adresse zugeordnet wird.

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