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Google Analytics 4: Jetzt wird der Wechsel Pflicht!

Inhaltsverzeichnis

Bereits im Oktober 2020 hat Google das neue Google Analytics 4 (GA4) veröffentlicht. Die Weiterentwicklung basiert auf der zuvor gelaunchten Google Analytics App + Web Property und überzeugt mit zahlreichen Vorteilen, von einer verbesserten Datenanalyse bis hin zu einer datenschutzkonformen Datenerhebung ohne Cookies. Wer auch künftig von aussagekräftigen Analysen und historischen Daten profitieren möchte, kommt um einen baldigen Wechsel zu Google Analytics 4 also nicht herum. Bisher stand Nutzern der Wechsel zur neuen Analytics-Version frei, doch das aktuelle Update vom 16. März 2022 erfordert jetzt ein schnelles Handeln: Mit Wirkung zum 01. Juli 2023 stellt der Vorgänger Universal Analytics die Verarbeitung von Standard-Properties ein.

Erfahren Sie im aktuellen Blogbeitrag mehr darüber, warum der Wechsel zu Google Analytics 4 für eine zukunftssichere Datenerhebung wichtig ist. Die internetwarriors geben Einblicke in die neue Benutzeroberfläche und fassen alle Vorteile und Neuerungen für Sie zusammen. 

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Vorteile von Google Analytics 4

Obwohl die Zwangsumstellung auf Google Analytics 4 mit viel Arbeit verbunden ist, lohnt sich der Wechsel definitiv: Selbstverständlich kommt das neue Analytics mit umfangreichen Verbesserungen daher, die zukünftigen Anforderungen gerecht werden und noch aussagekräftigere, visualisierte Analysen erlauben. Sie sind gespannt? Das sind die wichtigsten Neuerungen im Überblick:

Adieu Absprungrate, hallo Engagement

Eventuell haben Sie bereits einmal an der Absprungrate gezweifelt und sich gefragt, ob der Wert wirklich authentisch sei. Stellen Sie sich in diesem Zusammenhang das folgende Szenario vor:

Ein Nutzer besucht die Seite, verbringt über 10 Sekunden auf dieser und geht wieder. In Universal Analytics hätte dies als Absprung zählen können. Besonders, wenn keine weitere Aktivität aufgezeichnet wird,  wird in Universal Analytics ein Absprung erfasst. Um dies zu umgehen gibt es in Google Analytics 4 den neuen Messwert Engagement. Eine Sitzung trägt zum Engagement bei, wenn entweder:

  • ein Nutzer mehr als 10 Sekunden auf der Seite verbringt
  • oder mindestens 2 Seiten aufgerufen wurden
  • oder eine Conversion-Ereignis ausgelöst wurde.

Mit dem neuen Messwert gelingen in jedem Fall akkuratere Aussagen. Von jetzt an lautet die Frage mit Google Analytics 4 dann nicht mehr “Wie viele Nutzer springen von meiner Seite ab?”, sondern “Wie viele Nutzer interessieren sich für meine Seite?”.

Geschätzte Daten

Datenanalyse und Machine Learning – das ist eine Kombination, die kaum mehr voneinander zu trennen ist. Deshalb ist es auch nicht verwunderlich, dass es in Google Analytics 4 viele neue Funktionen in Google Analytics 4 gibt, die auf Machine Learning basieren. Besonders interessant sind die geschätzten Conversions:

Bei der Datenerhebung ist es bis dato fast unmöglich, alle Daten zu sammeln, weswegen stets nur ein Teil der Webseitenbesucher betrachtet wird. In Google Analytics 4 können nun anhand der gesammelten Daten auch Rückschlüsse für die Gesamtheit der Seitenbesucher gezogen werden, indem die Messwerte der fehlenden Nutzer geschätzt werden.

Aufgrund der immer strikter werdenden Cookie-Richtlinien entstehen in der Datensammlung nämlich viele Lücken. Auch gehen Daten verloren, wenn Nutzer entsprechenden Cookies nicht zugeordnet werden können oder die Cookies abgelaufen sind. Analytics 4 bietet die Möglichkeit, die Conversions und Messwerte der Nutzer abzuschätzen, die die Cookies ablehnen

Google Analytics 4 und die DSGVO

In Google Analytics 4 spielt die DSGVO im Zusammenhang mit Cookies eine wichtige Rolle. Perspektivisch soll der Nachfolger Google Analytics 4 den datenschutzkonformen Umgang mit Daten erlauben. Dafür wurde zum Beispiel der Einwilligungsmodus (Consent Mode) in Google Analytics 4 integriert. Im Falle, dass Cookies abgelehnt werden, werden dann ausschließlich nicht personenbezogene Daten erhoben. Auf den ersten Blick erscheint das wenig vorteilhaft, doch im Vergleich zum Vorgänger werden in Google Analytics 4 überhaupt Daten getrackt.

Wichtig an dieser Stelle: IP-Adressen von Besuchern werden mittlerweile standardmäßig anonymisiert. Diese Option kann man auch nicht ausschalten.

Zukunftssichere Reportings

In Google Analytics 4 können benutzerdefinierte Berichte schneller erstellt werden, da dieser Prozess vereinfacht wurde. Zudem gibt es eine sehr große Auswahl an Karten, um die Daten darzustellen. All das gelingt, ohne dass Nutzer in Analytics 4 an Flexibilität verlieren.

Eine weitere wichtige Funktion in Google Analytics 4 ist das zukunftsfähige Reporting. Nutzer können Berichte erstellen, die anhand vorheriger Daten Vorhersagen für bestimmte Messwerte treffen. So kann beispielsweise die Wahrscheinlichkeit dafür, dass ein Nutzer, der in den letzten 28 Tagen auf der Seite war, in den nächsten 7 Tagen einen Kauf ausführen wird, angeben werden. Oder es kann festgehalten werden, wie wahrscheinlich es ist, dass ein aktueller Nutzer die Seite auch in Zukunft noch einmal besuchen wird.

Erweiterte Nutzerberechtigungen 

Google hat in Google Analytics 4 die Benutzerberechtigungen überarbeitet. In der neuen Version ist es möglich, den Zugriff auf einzelne Daten für ausgewählte Nutzer des Tools einzuschränken. Eingeschränkt werden können zum Beispiel Zugriffe auf Messwerte zum Umsatz sowie Messwerte zu den Kosten. Dementsprechend wird in Google Analytics 4 großer Wert darauf gelegt, Daten vor unbefugter Einsicht zu schützen. 

Erweiterte Standard-Channelgruppierung 

Google hat die Anzahl an Channels in der neuen Version erhöht, auch wenn sich das zum Teil negativ auf die Flexibilität des Tools auswirkt. So ist es im Gegenzug nicht mehr möglich, eigene Channel-Gruppierungen zu definieren. Nutzer, die weitere Channels benötigen, müssen sich von nun an an den Google Support wenden. In der Regel machen die vielen neuen Standard-Channels eine benutzerdefinierte Gruppierung jedoch überflüssig, da sie die meisten Bedürfnisse abdecken. 

Zu den neuen Channels gehören unter anderem:  SMS, Paid Shopping, Organic Shopping, Organic Video, Paid Video, sowie Paid Social und Organic Social. Die Vorgängerversion hat Paid Social und Organic Social unter Social allgemein zusammenfasst. Es ist definitiv damit zu rechnen, dass in absehbarer Zeit noch weitere Channels dazu kommen werden.

Die Bedeutung von UTM-Parametern

Vor allem UTM-Parameter spielen in Google Analytics 4 eine größere Rolle als zuvor. Denn ein Großteil der Channels erfordert eine strikte Definition von UTM-Werten. Da die Channels in Analytics 4 auf vielen verschiedenen Quellen basieren, gestaltet sich die Definition der UTM-Parameter häufig komplex.

Sie benötigen Unterstützung? Die internetwarriors besitzen im Bereich der Webanalyse jahrzehntelange Erfahrung. Wir wissen, was es bei der Einrichtung von UTM-Parametern für Google Analytics zu beachten gilt und übernehmen dies gerne für Sie.

 

Attributionsmodelle

Werden Werbekampagnen betrieben, ist es wichtig zu wissen, welche Channels zu einer Conversion geführt haben. Mit dem alten Datenmodell (Universal Analytics) wurde die Conversion immer dem letzten Channel, der zu der Sitzung mit der Conversion geführt hat, zugeschrieben.

In der Praxis basiert die Conversion jedoch meist auf mehreren Channels. Damit man dies anpassen kann, besitzen Nutzer in Analytics 4 die Option das Attributionsmodell zu ändern. Standardmäßig wird hier die datengetriebene Attribution genutzt, die mithilfe von Machine Learning unter Berücksichtigung von Faktoren wie die Anzahl der Anzeigeninteraktion, die Reihenfolge der Anzeigen, die Zeit bis zur Conversion oder dem Gerätetyp, die Conversion sinnvoll den verschiedenen Channels zuordnet.

Weitere Attributionsmodelle sind zum Beispiel:

  • Letzter Klick (der gesamte Conversion-Wert wird dem letzten Channel zugeordnet)
  • Erster Klick (der gesamte Conversion-Wert wird dem ersten Channel zugeordnet)
  • Linear (jedem Channel der vom Nutzer genutzt wurde, wird gleich viel vom Conversion-Wert zugeschrieben)
  • Positionsbasiert (dem erste und letzte Channel wird mehr zugeordnet und den anderen allen gleich viel)
  • Zeitverlauf (letzteren Channels wird mehr zugeordnet, d.h. umso älter der Channel-Zugriff ist desto weniger wird diesem zugeordnet)

Es kommt noch mehr!

Im Laufe des vergangenen Jahres wurde bereits ersichtlich, dass die Entwicklung von Google Analytics 4 noch nicht abgeschlossen ist. Immer wieder werden neue Funktionen veröffentlicht, die die Datenanalyse revolutionieren. Das wird auch zukünftig der Fall sein. Machen Sie sich auf eine spannende Zeit mit Google Analytics 4 gefasst!

Hilfe mit Google Analytics 4 benötigt? Jetzt Kontakt aufnehmen!

Für Laien ist die Umstellung auf Google Analytics 4 mit vielen Hürden verbunden. Dafür sind wir da! Die internetwarriors sind auf dem Gebiet der Webanalyse Experten und richten das neue Google Analytics 4 für Sie ein, von der Implementierung bis hin zur langzeitigen Betreuung. Mit mehr als 20 Jahren Erfahrung im Gepäck wissen wir, worauf es ankommt.

Hier finden sie auch mehr Informationen zur Best Practice bei einem Umzug auf Google Analyitcs 4.

2 Kommentare zu “Google Analytics 4: Jetzt wird der Wechsel Pflicht!

  1. Sehr informativer Input! Spannend wird das Ganze aus Blickwinkel der DSGVO. Denn obwohl GA4 mit den neuen Features sehr viel für die Privatsphäre seiner Nutzer tut, bleibt Google ein Unternehmen mit Hauptsitz in den USA. Laut DSGVO-Behörden reicht die Tatsache nicht aus, dass der Serverstandort Europa ist. Die US Behörden hätten jederzeit die Möglichkeit, Anspruch auf die Daten zu erheben. Somit müsste rein theoretisch nach wie vor die Einwilligung notwendig sein, bedauerlicherweise auch wenn keine Cookies zum Einsatz kommen. Ich betone hier das Prädikat „bedauerlicherweise“, da Google die mit Abstand fortschrittlichste Technik anbietet ohne Cookies Split Tests zu realisieren…

    1. Hallo Herr Wierk,

      das ist ein sehr interessanter Punkt den sie da ansprechen. Natürlich ist uns bewusst, dass Datenschutz immer ein relevantes und stetig wandelndes Thema ist. Hier bewegt man sich häufig in einer Grauzone. Wir unterstützen daher auch häufig mit Empfehlungen in dieser Hinsicht. Heutzutage sollte daher der Fokus wirklich umso mehr auf der Kommunikation mit dem jeweiligen Datenschutzexperten liegen.

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