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Facebook Commerce: Facebook Shops einrichten

Facebook als größtes soziales Netzwerk wird von vielen Unternehmen schon länger als wirkungsvolle Marketing-Plattform genutzt. Neben den weit verbreiteten und bekannten Facebook Fanpages gibt es für Händler eine weitere Möglichkeit, über Facebook neue Käufer zu gewinnen: die Facebook Shops. Im Gegensatz zur Verlinkung des Online-Shops auf der Fanpage wird der Shop hier direkt in Facebook eingebunden – Nutzer müssen das Netzwerk zum Einkauf also nicht verlassen. Was in Deutschland bisher nur wenig bekannt ist, findet in den USA schon weitere Verbreitung. Aus den neuen Shops  entwickelt sich eine neue Form des E-Commerce: das sogenannte F-Commerce (Facebook Commerce). Auch in Deutschland steigt die Zahl der Händler mit eigenem Shop bei Facebook inzwischen stetig an. Fahrrad.de war eines der ersten Unternehmen, die mit F-Commerce begannen. Weitere Shops sind seitdem nachgezogen, auch bekannte Online-Shops wie 7trends oder Brands4friends.

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Im Gegensatz zu E-Commerce müssen bei der Einrichtung und Betreuung eines Online-Shops bei Facebook einige Besonderheiten beachtet werden. Käufer in Facebook-Shops sind nicht anonym, sondern über ihre Profile mit ihren Interessen und demographischen Daten bekannt. Da Facebook selbst die Basis der Shops stellt, ist man an einige Funktionalitäten gebunden. Abhängig von der gewählten Shop-Software kann der Shop mit seinen Produkten und dem Warenkorb mehr oder weniger individuell und ansprechend gestaltet werden. Dank der Struktur des sozialen Netzwerkes können Shops und Produkte leicht über Kunden weiter verbreitet werden. Zudem können Kunden direkt über die Pinnwand mit dem Händler in Kontakt treten und sichtbar für alle kommunizieren. Dies erlaubt eine transparente Kommunikation, die Vertrauen schaffen kann, aber mit der nötigen Professionalität bedacht werden sollte.

Vorteile von Facebook Shopping

Dank seiner großen Anzahl aktiver Nutzer (die Hälfte aller Nutzer loggen sich täglich bei Facebook ein), die bereits über Fanseiten ihr Interesse an bestimmten Marken und Unternehmen kundtun, bietet Facebook Commerce ein immenses Potenzial für Händler. Mit Hilfe von gezieltem Facebook Advertising für den eigenen Shop können Unternehmen neue Kunden gewinnen. Da in Anzeigen für Facebook-interne Seiten wie Fanpages, Apps und damit auch Facebook-Shops Nutzern angezeigt wird, wenn einer der eigenen Kontakte der Seite bereits ein „Like“ gegeben hat, steigt die Klickrate gegenüber einer Anzeige für einen externen Shop. Die Angabe der „Like“s von Freunden fungiert damit wie eine Art persönliche Empfehlung für den Shop. Da die einzelnen Produkte in Facebook-Shops mit Hilfe der „Like“-Buttons empfohlen werden können, ergibt sich auch hier ein großes Potenzial für effektives virales Marketing. Die Unternehmensberatung Booz & Co. sieht im Facebook Commerce sogar ein Potenzial von 30 Mrd. Dollar weltweit bis 2015.

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Nachteile eines Facebook-Shops

Nach einer Studie der Zeppelin Universität in Friedrichshafen fehlt bisher das Vertrauen der Nutzer in Onlineshops auf Facebook. Die Gründe dafür sind vor allem mangelnde Erfahrung mit Facebook Commerce sowie ein grundsätzlicher Vertrauensmangel gegenüber Facebook selbst. Das Vertrauen in den Shop selbst kann durch Gütesiegel wie die Trusted Shops Zertifizierung gewonnen werden.

Facebook-Shop einrichten: Shop-Systeme

Um einen erfolgreichen Facebook-Shop zu betreiben, ist die Wahl der passenden Shop Applikation von Bedeutung. In den USA sind Facebook-Shops weiter verbreitet als hierzulande, und so gibt es im englischsprachigen Raum schon eine Vielzahl verschiedener Systeme, die sich in ihren Funktionen und ihrer Komplexität unterscheiden. Zwei Beispiele hierfür sind zum Beispiel VendorShop und Payvment.

Für deutsche Facebook Shops bietet sich zum Beispiel  ShopShare an. Einer der Vorteile der ShopShare-Lösung ist zum Beispiel die vereinfachte Trusted Shop Zertifizierung, denn das System verfügt über  bereits über eine Vielzahl an Anforderungen des Gütesiegels. Navigationselemente, Texte und Bilder können individuell an das Corporate Design angepasst werden. ShopShare verspricht außerdem, dass Wartung und Verwaltung einfach und komfortabel gestaltet sind.

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Andere Anbieter für Facebook Shop-Applikationen sind zum Beispiel MySign, dotSource und die Socialmarketingagentur.

Andere große Anbieter von Shopsoftware bieten meist bisher nur Funktionen zur Einbindung von Facebooks „Like“-Buttons sowie die Anmeldung durch Facebook Connect. Lösungen für Facebook-Shops fehlen bislang meist.

Magento ermöglicht sowohl die Anbindung des Online-Shops an Facebook mittels Facebook-Connect als auch das Duplizieren des Magento-Shops für Facebook mit Hilfe der Extension  Facebook Product Directory community version.

xt:Commerce bietet Shopbetreibern mit dem Social Commerce Modul Integrationsmöglichkeiten für Social Media Seiten, ein eigenes Shopsystem für einen Facebook-Shop gibt es bisher nicht. Auch Oxid erlaubt die Anbindung mittels Facebook-Connect, stellt bisher jedoch keine Lösung für Facebook-Shops zur Verfügung.

Facebook-Shop optimieren

Wie oben angesprochen, sind vertrauensfördernde Maßnahmen im Facebook-Shop unerlässlich, um das weit verbreitete Misstrauen gegenüber Facebook abzubauen. Zertifikate wie das Trusted Shops Gütesiegel sind beim F-Commerce mindestens genauso wichtig wie im herkömmlichen Online-Shop. Der Aufbau einer vertrauenswürdigen Marke kann hier weitere Vorbehalte abbauen. Auch die professionelle Kommunikation mit den Kunden kann wesentlich zum Vertrauen in den Shop beitragen. Wird auf Kritik offen und professionell reagiert, schafft dies eine vertrauensvolle Basis für Kunden, die sich ernst genommen fühlen. Grundsätzlich gelten die gleichen Grundprinzipien in der Kundenkommunikation, die auch für die Fanpages gelten: ein professioneller Auftritt mit einer offenen Kommunikation, in der sich Kunden und Interessenten ernst genommen fühlen, ist die Voraussetzung für einen erfolgreichen Facebook-Shop.

Auch sollten immer bedacht werden, dass der Facebook-Shop nicht alleine steht, sondern in die Fanpage integriert werden muss. Die Verkäufe sollten hier nicht im Vordergrund stehen und sich immer in die Gesamtstrategie für Facebook einfügen. Regelmäßige Aktionen wie Rabatte und Sonderverkäufe für Fans oder Gruppen-Einkäufe sind eine gute Möglichkeit den Shop für Kunden attraktiv zu gestalten und nicht als bloßen Produktkatalog zu nutzen. Nutzer besuchen Facebook im Allgemeinen nicht, um einen Kauf zu tätigen. Es sollte ihnen daher ohne Verkaufsdruck begegnet werden. Ein weiterer wichtiger Punkt betrifft den Bezahlprozess: er kann zwar über Facebook abgewickelt werden, sollte jedoch im eigenen Shop belassen werden, um dem mangelnden Vertrauen gegenüber Facebook zu begegnen.

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Fazit: Facebook-Shopping als neues E-Commerce-Modell

F-Commerce bietet sowohl den Nutzern als auch den Händlern klare Vorteile. Verschiedene Unternehmensberatungen sehen ein deutliches Wachstum der Facebook Shops in den kommenden Jahren. Bisher stellen Händler, die bereits einen Facebook-Shop betreiben, zwar vergleichsweise geringe Umsätze fest, dieser Zustand könnte sich jedoch in den kommenden Jahren deutlich ändern. Unternehmen, die diese Entwicklung ernst nehmen und sich entsprechende Kenntnisse aufbauen, um F-Commerce professionell zu betreiben, könnten in einigen Jahren einen deutlichen Vorteil gegenüber Konkurrenten haben, die sich erst später in das neue Geschäftsmodell einarbeiten müssen.

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