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Suchmaschinenoptimierung für internationale Websites Teil 2: Content optimieren und lokalisieren

Nachdem wir im ersten Teil unserer dreiteiligen Postreihe die verschiedenen Optionen eines Domainkonzeptes für internationale Websites gegenübergestellt haben, beschäftigt sich dieser zweite Teil mit der Optimierung des Contents. Hierbei geht es zwar vorrangig um den Aspekt der Suchmaschinenoptimierung, dabei werden jedoch auch mögliche Usability- und Designprobleme aufgegriffen.

Kontaktinformationen

Dieser Punkt ist vor allem für die User Experience wichtig, schadet aber aus SEO-Sicht nicht. Während kleinere Unternehmen sicherlich nicht die Ressourcen haben, für jedes Zielland eine spezifische Kontaktadresse und Telefonnummer bereitzustellen, lohnt sich der Aufwand für größere Unternehmen in jedem Fall und wird in den meisten Fällen auch umgesetzt. Gerade bei bekannten Brands kann die Kontaktseite außerdem dazu genutzt werden, auf die Keywords „Brand + Region/Land“ optimiert zu werden, um Nutzern, die danach suchen, direkt eine relevante Seite mit Ansprechpartnern zu präsentieren. Auch Google nutzt Hinweise wie Kontaktadressen und regionale Telefonnummern für das Geotargeting.

Sprache

So offensichtlich dieser Punkt scheint, stellt die Sprache auf verschiedenen Websites dennoch nicht selten ein Problem dar. Während man zum Beispiel denken könnte, die Inhalte aller Websites für englischsprachige Zielgruppen könnten identisch sein, gibt es dennoch oft große regionale Unterschiede in Ausdruck und Schreibweise. Wichtig ist auch, eine Lösung für mehrsprachige Länder anzubieten und den Nutzer wählen zu lassen, ob er zum Beispiel englische oder französische Inhalte sehen möchte. Hierbei sollte darauf geachtet werden, Sprachen nicht zu vermischen und sowohl Navigation als auch den Content in der gleichen Sprache anzuzeigen. Google selbst empfiehlt diese Lösung, um Nutzer und Suchmaschinencrawler nicht zu verwirren.

Für kleine oder mittelständische Unternehmen könnte die Lösung darin bestehen, alle englischsprachigen User auf die .com Domain zu leiten. Für größere Unternehmen lohnt sich ein spezifischeres Targeting. Zu bedenken sind hierbei auch Empfindlichkeiten verschiedener Nutzergruppen, die bevorzugt Websites mit der TLD ihres eigenen Landes aufrufen (siehe hierzu auch Teil 1: Domainkonzept). Um herauszufinden, wie viele Seiten Google der jeweiligen Sprache zuordnet, bietet es sich an eine erweiterte Suche durchzuführen und in den Einstellungen die Ergebnisse auf die jeweilige Sprache zu beschränken.

Content

Während die reine Übersetzung des Contents die zwar einfachste Möglichkeit darstellt, Nutzern die Website in ihrer Sprache zu präsentieren, lohnt es sich doch, mehr Zeit in den Inhalt zu investieren. Vorzuziehen sind in jedem Fall muttersprachliche Übersetzer, die Inhalte so natürlich wie möglich übersetzen können und auch die lokalen Besonderheiten der Sprache bedenken (Britisches Englisch und Amerikanisches Englisch zum Beispiel unterschieden sich in Begrifflichkeiten und Schreibweisen zum Teil wesentlich). Ist das nicht möglich, sollten die Inhalte zumindest von einem Muttersprachler aus dem Zielgruppenland korrekturgelesen werden. Maschinelle Übersetzung sollte in jedem Fall vermieden werden, denn sie kann niemals ein so gutes Ergebnis liefern wie ein guter menschlicher Übersetzer. Schon kleine Fehler, die nur einem Muttersprachler auffallen, können dazu führen, dass potenzielle regionale Kunden kein Vertrauen in die Website aufbauen und die Online Reputation des Unternehmens massiv geschädigt wird.

Zusätzlich zur Übersetzung sollten Inhalte immer regionsspezifisch überarbeitet werden, um sie optimal auf die Zielgruppe abzustimmen. Wichtig ist eine ausführliche Keywordrecherche nach den meistgesuchten Begriffen der jeweiligen Region. Das Google Keywordtool, das auf spezifische Zielregionen eingestellt werden kann, ist hierbei eine gute Ausgangsbasis. Weitere Anhaltspunkte liefern Wettbewerber, die ihren Hauptsitz in der Zielregion haben. Zu bedenken ist hierbei auch Alter und sozialer Hintergrund der Zielgruppe, die einen entscheidenden Unterschied in der Wortwahl darstellen können. Auch das verwendete Bildmaterial sollte sorgfältig geprüft werden, um keine Tabus des jeweiligen Landes zu brechen.

Zu bedenken ist an dieser Stelle auch der unterschiedliche Platzbedarf verschiedener Sprachen. Während Englisch meist mit verhältnismäßig wenigen Zeichen auskommt, um einen Sachverhalt auszudrücken, benötigen andere Sprachen in der Übersetzung deutlich mehr. Hier ist zu klären, ob das verwendete Design den größeren Umfang an Zeichen zufriedenstellend darstellen kann. Spätestens wenn zusätzlich Twitter genutzt wird, stellen direkte Übersetzungen aufgrund des geringen Zeichenumfangs ein Problem dar. Aus technischer Sicht ist hier auch die Codierung zu bedenken, die alle benötigten Zeichen darstellen können muss.

Duplicate Content

So lange der gleiche Content Nutzern unterschiedlicher Länder präsentiert wird und das Geotargeting in den Webmastertools entsprechend genutzt wurde, besteht kein Problem mit Duplicate Content und damit kein Grund, Inhalte von der Indexierung auszuschließen. Sollte es dennoch unterschiedliche URLs mit dem gleichen Inhalt für die gleiche Nutzergruppe geben, bietet sich ein redirect oder die Verwendung des rel=“canonical“ Tags an.

Meta-Informationen

Während in den Meta-Tags mit Hilfe von „distribution“ o.ä. Angaben zum Geotargeting gemacht werden können, sagt Google jedoch klar, dass weder Meta-Informationen noch HTML-Attribute von der Suchmaschine ausgewertet werden.

Ein weiterer Punkt ist dennoch zum Thema Meta-Tags zu beachten: gerade wenn ein CMS mit verschiedenen Sprachversionen verwendet wird, ist unbedingt darauf zu achten, auch die wichtigsten Meta-Tags zu übersetzen. Dies gilt vor allem für den Title Tag und die Meta Description.

Lokale Suchmaschinen

Während Google weltweit die Rangliste der Suchmaschinen anführt, lohnt doch ein Blick auf die Marktzahlen des Ziellandes, um festzustellen, ob andere oder weitere Suchmaschinen von Bedeutung sind, die möglicherweise andere Schwerpunkte in ihrem Suchalgorithmus legen.

Suchmaschinenoptimierung für internationale Websites Teil 1: Domainkonzept

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