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Headless Systeme und SEO – Stolperstellen

Inhaltsverzeichnis

Ein Headless CMS ist ein flexibles Content-System, das Inhalte über eine API bereitstellt. Für diese Systeme ändert sich einiges im Bereich SEO: Zum einen müssen für tiefgehende technische Analysen andere Indikatoren berücksichtigt werden. Auf der anderen Seite sind die Vorteile z.B. im Bereich der Ladezeit und Performance enorm.
In diesem Blogartikel erfahren Sie, welche Synergieeffekte Headless CMS im Bereich SEO haben und wie Sie sich das für die Optimierung einer Website zu Nutze machen können.

Was ist ein Headless CMS?

Ein Headless Content Management System (CMS) ist ein moderner Ansatz zur Verwaltung und Bereitstellung von Inhalten für Webseiten. Im Gegensatz zu herkömmlichen CMS-Modellen, die den Inhalt und die Präsentation stark miteinander verknüpfen, trennt das Headless CMS diese beiden Aspekte voneinander und ermöglicht es Entwicklern und Redakteure, sich auf das zu konzentrieren, was sie am besten können.

In einem traditionellen Content Management System sind die Frontend- und Backend-Systeme miteinander verbunden. Das heißt, das CMS erlaubt nicht nur die Erstellung und Verwaltung von Inhalten über das Backend, sondern auch die Anzeige dieser Inhalte für Endbenutzer über ein spezifisches Frontend – in Form einer Website. Einige Beispiele für solche traditionellen CMS sind WordPress, TYPO3 oder Drupal.

Ein „Headless“ CMS, hingegen, trennt diese beiden Systeme. Es konzentriert sich ausschließlich auf das Backend: die Erstellung, Verwaltung und Speicherung von Inhalten. Es hat keinen festgelegten Weg, um diese Inhalte anzuzeigen. Daher wird es als „kopflos“ bezeichnet, wobei der „Kopf“ hier eine Metapher für das Frontend oder die Präsentationssicht ist.

Diese Vorteile bietet ein Headless CMS

In einem Headless CMS werden Inhalte normalerweise über eine API (Application Programming Interface), oft eine RESTful API, bereitgestellt.
Dies erlaubt es Entwicklern, die Inhalte in beliebigen Kontexten zu verwenden: Sie können sie auf einer Website anzeigen, in einer mobilen App verwenden, auf digitalen Anzeigetafeln anzeigen und so weiter.
Diese Architektur in Verbindung mit einer Trennung von Backend und Frontend bietet mehrere Vorteile:

  • Flexibilität: Entwickler sind nicht mehr auf die vom CMS vorgegebenen Technologien oder Vorlagen beschränkt. Sie können die Technologien und Frameworks wählen, die am besten zu ihren Anforderungen passen.
  • Omnichannel-Bereitstellung: Da die Inhalte über eine API bereitgestellt werden, können sie auf einer Vielzahl von Plattformen und Geräten verwendet werden. Das bedeutet, dass das gleiche CMS Inhalte für eine Website, eine mobile App, eine Smartwatch-App, und so weiter liefern könnte.
  • Skalierbarkeit: Da die Anzeige von Inhalten von der Verwaltung der Inhalte getrennt ist, können beide Teile unabhängig voneinander skaliert werden. Das kann besonders nützlich sein, wenn die Last auf einem der Systeme schwankt und ggf. die Performance beeinflusst.
  • Sicherheit: Da das Frontend vom Backend getrennt ist, kann eine Sicherheitslücke im Frontend das Backend nicht direkt beeinflussen und umgekehrt.


Headless-Systeme bieten auch eine Variabilität bei der Erstellung von Inhalten. Entwickler können Inhalte einmal erstellen und speichern, was schnellere Updates und eine effizientere Verteilung über mehrere Plattformen ermöglicht. Darüber hinaus haben Entwickler die Möglichkeit, ihre Inhalte für verschiedene Geräte und Bildschirmgrößen anzupassen, um eine optimale Anzeige zu gewährleisten, unabhängig davon, welches Gerät oder welcher Browser verwendet wird.

Headless CMS & SEO – Kann das funktionieren?


Headless SEO ist eine Methodik, welche sich im Bereich des digitalen Marketings immer mehr durchgesetzt hat. Dabei handelt es sich um eine Art der Suchmaschinenoptimierung (SEO), bei der Webinhalte für die Auffindbarkeit und Indizierung durch Suchmaschinen-Crawler optimiert werden, ohne dass sie an eine bestimmte Website oder Plattform gebunden sein müssen. Mit anderen Worten: Headless SEO ermöglicht es, Inhalte einmal zu erstellen und dann auf mehreren Websites zu indizieren und zu finden. Und genau hier steckt eine von vielen Herausforderungen im SEO.
Für die Bereiche der Website-Geschwindigkeit und Mobile First hat ein Headless CMS sicherlich Vorteile gegenüber einem traditionellen CMS. Inhaltlich gibt es allerdings einige Haken. Indem man dies jedoch von Anfang an stärker im Backend berücksichtigt, kann ein Headless CMS genauso SEO konform sein wie ein traditionelles CMS. Kombiniert mit den Vorteilen im technischen SEO bringt dies dem Headless CMS selbst gravierende Vorteile.
Trotz der vielen Vorteile von Headless SEO gibt es auch einige Herausforderungen, die damit einhergehen. In erster Linie erfordert Headless SEO, dass ein Webmaster sowohl in der Webentwicklung als auch in der Suchmaschinenoptimierung bewandert ist. Ohne ein umfassendes Verständnis beider Disziplinen kann es für Webmaster schwierig sein, die Komplexität eines Headless CMS zu bewältigen. Da die Inhalte auf mehreren Plattformen gespeichert sind, kann es außerdem schwieriger sein, die Leistung der Inhalte zu überwachen und bei Bedarf Änderungen vorzunehmen.

Umgang mit JavaScript SEO bei Headless CMS

Der Googlebot crawlt zunächst das HTML einer Website. Der Grund ist, dass das JavaScript Rendering einiges an Ressourcen verbraucht und deswegen zurückgestellt wird. Wenn es JavaScript auf der Seite gibt, wird die Seite in eine Warteschlange gestellt und dann verzögert gerendert (diese Verzögerung können ein paar Sekunden sein, aber auch länger). Nach dem Rendern wird das gerenderte HTML zu den bisher indexierten Inhalten hinzugefügt.

Es ist also zuerst das HTML-Gerüst der Seite im Index. Das bedeutet, dass bis auch das JavaScript gerendert ist, eine unvollständige Seite im Index ist. Wenn also wichtige Elemente im JavaScript ausgeliefert werden, fehlen diese. Als Beispiel würde die Suchmaschine dann individuelle Title Tags ausspielen, weil die optimierten Snippets im JavaScript mit ausgeliefert werden.

Headless SEO Probleme – nicht alles Gold was glänzt


JavaScript SEO ist eine oft unterschätzte aber auch wichtige Disziplin in der organischen Suchmaschinenoptimierung. Headless Systeme bringen nicht nur Vorteile mit sich. Wie oben beschrieben, können sämtliche relevante und wichtige Inhalte, welche bei Headless in der Regel mit JavaScript ausgeliefert werden, verzögert oder gar nicht gelesen werden. Dazu gehören:

  • Metadaten (Title Tag würde dann als identisch wahrgenommen)
  • Canonical Tags (kann massiv das Crawling und die Indexierung beeinträchtigen)
  • Hreflang Tags
  • Redirects (ggf. Liest Google die Redirects dann nicht und es kann zu Duplicate Content und Indexierungsproblemen kommen)

Für tiefgehende SEO Analysen sollte daher mit anderen Werkzeugen gearbeitet werden, um einen Verlust in der Sichtbarkeit nach einem CMS-Wechsel zu vermeiden.

So funktioniert SEO bei Headless CMS Architekturen

Es sollte möglichst darauf geachtet werden, dass alle SEO relevanten Elemente in HTML und nicht in JavaScript ausgeliefert werden müssen. Zusätzlich sollten prinzipiell JavaScript Dateien unbedingt bereinigt werden z.B. von nicht genutzten Codes. Damit sollte nur das JavaScript (JS) geladen werden, was auch auf der Seite benötigt wird, ggf. kann der umfangreiche JS-Code auch auf mehrere Dateien aufgeteilt werden (für eine kleinere Nutzlast).
Eine bessere Performance kann dafür sorgen, dass Google JavaScript (schneller) rendert, aber das ist nur ein Erfahrungswert und nicht offiziell bestätigt.
Wenn Google das JavaScript nicht rendert oder es zu lange dauert (mehrere Tage/Wochen sind durchaus möglich), kann Prerendering oder Server Side Rendering sinnvoll sein.
JavaScript Links sollten dringend vermieden werden. Hier sollte die altbewährte Link implementierung mit <a href=““> weiterhin genutzt werden.
Wir empfehlen dringend bei Headless Systemen mit viel JavaScript einen Crawler zu verwenden, der JavaScript SEO , versteht und lesen kann. Mittlerweile können die großen Tools wie SEMrush, Sisitrix oder Screaming Frog damit umgehen. Jedoch sollten, wie auch bei nicht Headless-basierten Systemen, die Ergebnisse der Tools streng hinterfragt werden.

Der Weg zu mehr organischen Traffic: Webanalyse als Schlüssel zur SEO-Optimierung


Ohne fundierte Daten tappen Sie im Dunkeln. Die Webanalyse liefert Ihnen die wertvollen Informationen, die Sie benötigen, um Ihre Suchmaschinenoptimierung (SEO) zu verfeinern und Ihren organischen Traffic zu steigern.
Eine genaue Analyse Ihrer Website-Daten ermöglicht Ihnen, herauszufinden, welche Seiten und Inhalte besonders gut ankommen und wo noch Optimierungspotenzial besteht. Indem Sie Ihre Inhalte gezielt anpassen und Ihre Seiten optimieren, können Sie die Leistung Ihrer SEO verbessern und mehr organischen Traffic auf Ihre Website ziehen.
Doch Daten sind nur so nützlich, wie Sie sie interpretieren und anwenden können. Hier kommt die detaillierte Webanalyse ins Spiel, mit der Sie verschiedenste Metriken – von der Absprungrate über die durchschnittliche Sitzungsdauer bis hin zu den meistbesuchten Seiten – analysieren können.
Durch gezielte Anpassungen der Seitenelemente und Inhalte, die eine hohe Nutzerbindung aufweisen, können Sie Ihre SEO weiter stärken und den organischen Traffic effektiv fördern. In diesem stetigen Prozess der Datenanalyse und Optimierung liegt der Schlüssel zu einer erfolgreichen SEO-Strategie und einer steigenden Anzahl von organischen Website-Besuchern.

Fazit – JavaScript & SEO


Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Headless CMS eine Reihe von Vorteilen für Entwickler, Redakteure und Webseiten betreibern bieten, die die Möglichkeiten der Suchmaschinenoptimierung nutzen möchten. Es gibt zwar einige Herausforderungen, die mit Headless SEO verbunden sind, aber diese können mit einem gründlichen Verständnis von Webentwicklung und SEO-Praktiken überwunden werden.
Planen Sie einen Relaunch auf ein Headless CMS? Wie können Sie dabei unterstützen, dass beim Relaunch keine Sichtbarkeit verloren geht und Sie von der vollen Headless Power profitieren können. Kontaktieren Sie uns! 

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AUTOR*IN
Nadine Wolff
Nadine Wolff

Als langjährige Expertin im Bereich SEO (und Webanalyse) arbeitet 
Nadine Wolff seit 2015 bei den internetwarriors. Sie ist Teamlead im Bereich SEO & Webanalyse und begeistert sich für alle (teils schrägen) Neuerungen von Google und den anderen großen Suchmaschinen. Im Bereich SEO hat Nadine Fachartikel in der Website Boosting veröffentlicht und freut sich auf fachliche Workshops und einen nachhaltigen organischen Austausch.

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2 Kommentare zu “Headless Systeme und SEO – Stolperstellen

  1. Liebe Nadine,

    dein Beitrag über Headless SEO ist sehr gut gelungen. Du bringst eine übersichtliche Anordung des Themas an, was es klar verständlich macht, sicher auch für diejenigen, die mit SEO noch keine großem Berührungen hatten.

    Liebe Grüße
    Dominik Kienzle

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